
Wie immer Frühstück 8 Uhr, Abfahrt 9 Uhr. Es ging zum Kloster Geghard, das wirklich zu einem der schönsten gehört. Die Geschichte führt bis ins 4. Jahrhundert zurück, wo der heilige Grigor der Erleuchter versucht haben soll, die Spuren heidnischen Kultes durch diesen Kirchenbau zu verwischen. Er machte das Christentum zur Staatsreligion Armeniens und war der erste Katholikos. Natürlich wurde diese Stätte auch von Arabern geplündert, gebrandschatzt usw. Heute ist dieses Höhlenkloster jedenfalls beeindruckend - für Susi das schönste der ganzen Reise. Dazu kam noch, dass wir plötzlich herrlichen Gesang vernahmen und uns auf die Suche danach machten. Es waren 5 Profisänger, die wunderbare Stücke, meist von Komitas, boten. Später haben sie draußen CDs verkauft, wobei es zu Unstimmigkeiten kam. Die einen zahlten 15 €, die anderen 20€. Es stellte sich dann heraus, dass die Sänger von einer französischen Gruppe gebucht waren und diese deshalb die CDs zu einem niedrigeren Preis erhielten. Eine der Sängerinnen kam extra zu unserem Abendessen, um uns das zu erklären und sich zu entschuldigen.








Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir dann mit der Besichtigung der prunkvollen Kathedrale, die leider gerade eingerüstet ist, den umgebenden profanen Gebäuden und den wunderbaren Kreuzsteinen, die rings an den Gebäuden aufgestellt worden sind. Die Residenz des Katholikos konnten wir natürlich nicht besuchen.








Freitag, 19. Juli:
Ab heute stimmt auch der zuletzt geänderte Reiseplan nicht mehr und ich hoffe nur, alles auf die Reihe zu kriegen. Als erstes ging es in Richtung türkische Grenze zum Kloster Chor Virap, das stark mit der Legende vom heiligen Grigor verbunden ist und von dem aus man den Ararat sehen können soll. Ich habe mir den Aufstieg in dieser Gluthitze gespart und mir unten ein schattiges Plätzchen gesucht. Den Ararat konnte man natürlich nicht sehen. Er hat sich wie meist in Dunst gehüllt.
Weiter ging es durch eine traumhafte Landschaft zum Kloster Noravankh, das in völliger Einsamkeit auf einer Erhöhung am Ende der Schlucht gelegen ist und eines der schönsten Klöster Armeniens sein soll.
Auf der Weiterfahrt gab es dann einen plötzlichen Knall und wir hatten schon Angst, dass der Bus den Geist aufgibt, ausgerechnet in einer Gegend, in der außer Wildnis nichts war. Nach einer gewissen Zeit hat der Fahrer dann an einer Stelle angehalten, wo ein kleines Lokalchen an einem Bach war.
Man konnte Kaffee oder Tee oder auch etwas anderes trinken, die Füße in den Bach halten und ein WC aufsuchen. Der Fahrer wartete auf einen Kollegen, der ihm helfen sollte, den defekten Stabilisator zu reparieren oder auszutauschen; denn auf einen Ersatzbus zu warten würde Stunden dauern. Nachdem es uns gut ging, haben wir uns nicht darum gekümmert und erst am letzten Abend habe ich erfahren, dass wir mit dem defekten Stabilisator bis zum Schluss gefahren sind. Allerdings muss man zugeben, dass unser Fahrer vorzüglich war und uns die 1900 km, die gefühlt mindestens 3000 waren, auf all den unglaublichen Serpentinen bergauf und bergab stets ein sicheres Gefühl gab.
Die Reiseunterbrechung wurde klaglos hingenommen, da die im Programm stehende Fahrt mit der Schwebebahn verschoben wurde. Wir mussten nämlich von Stepanakert auf gleicher Strecke zurück nach Eriwan, da der Grenzübergang über den Selim-Pass direkt zum Sevan-See nicht möglich war. Ein vier Wochen zurück liegender Erdrutsch hat die Strecke unpassierbar gemacht. Dass eine Reparatur in dieser Zeit erfolgt sein könnte, war illusorisch und typisch deutsch gedacht. Bis dahin - und das kann dauern - gibt es eben nur diesen einen Grenzübergang zu und von Berg-Karabach.
Und so fuhren wir weiter durch eine wunderschöne Hochebene mit Tieren und wunderbaren Pflanzen. In der Nähe von Sisian kommt man zu den Steinen von Zorakhar, das fast wie das englische Stonehenge anmutet, mythische Zeugen der Vergangenheit. Ich habe diesen magischen Ort nicht bis zum letzten Stein durchlaufen, da ich allmählich meine Grenzen spürte. Die Höhe und die Hitze machen sich in meinem biblischen Alter doch bemerkbar und so kam Susi nicht zu einem richtigen Obelix-Foto, da ich mich beizeiten auf den Rückmarsch zum Bus machte. Mein Schrittzähler zeigte abends 21580, das erklärt doch alles.
Im Mina Hotel in Goris gab es sogar 2 Kleiderbügel und statt einer Klimaanlage einen Ventilator, den wir aber aus Mangel an Steckdosen nicht anmachen konnten. Auch der Platz für Koffer war etwas problematisch. Aber das Essen war wieder prima und es gab zum ersten Mal einen Eintopf, der köstlich schmeckte. Nach dem Essen wurde uns Maulbeerschnaps angeboten, den wir natürlich probieren mussten und wir stellten beide fest, dass man gut ohne ihn leben kann. Vielleicht hätten wir dazu wirklich Gurke und Honig gebraucht, wie es der Bischof empfahl.
Ab heute stimmt auch der zuletzt geänderte Reiseplan nicht mehr und ich hoffe nur, alles auf die Reihe zu kriegen. Als erstes ging es in Richtung türkische Grenze zum Kloster Chor Virap, das stark mit der Legende vom heiligen Grigor verbunden ist und von dem aus man den Ararat sehen können soll. Ich habe mir den Aufstieg in dieser Gluthitze gespart und mir unten ein schattiges Plätzchen gesucht. Den Ararat konnte man natürlich nicht sehen. Er hat sich wie meist in Dunst gehüllt.

Auf der Weiterfahrt gab es dann einen plötzlichen Knall und wir hatten schon Angst, dass der Bus den Geist aufgibt, ausgerechnet in einer Gegend, in der außer Wildnis nichts war. Nach einer gewissen Zeit hat der Fahrer dann an einer Stelle angehalten, wo ein kleines Lokalchen an einem Bach war.








