
Wecken 6.30 Uhr, Abfahrt 8.00 Uhr.
Jakob stellt sich vor: er hat in Dortmund Geologie und Theologie und sonst noch was studiert. Erste Station ist das Hirtenfeld, wo zu biblischen Zeiten die Hirten ihre Schafe hüteten und ihnen der Engel die Geburt des Herrn verkündete. Heute haben dort Israelis Häuser errichtet. Auf dem Gelände steht natürlich eine Kirche. Als Jakob sich erdreistet und sich hinter den Altar stellt, ist das für mich wirklich zu viel. Ich setze mich ab. Außerdem ist es draußen viel schöner. Beim Rundgang durch Bethlehem werden Rosenkränze und sonstiges aus Olivenholz, alles zu € 1,- angeboten, Wahrscheinlich made in China. In den Geschäften Kitsch wie überall auf der Welt.




Vor der Geburtskirche will unbedingt ein Fotograf ein Gruppenfoto machen, aber der größte Teil lehnt das ab. Wir wollen vor einer Entscheidung erst in die Kirche, aber
das geht natürlich nicht, da das Foto ja entwickelt werden muss. Ein paar Gutmenschen wollen dem Armen den Verdienst nicht vorenthalten (€ 5,-), so dass eine Aufnahme gemacht wird. Sie zu erwerben, bleibt jedem überlassen. In der Geburtskirche ist ein Riesengedränge wie in der Drosselgasse und es wird diskutiert,
ob man sich dort anstellt und etwa eine Stunde wartet, bis man in die Geburtsgrotte hinein kommt, oder ob man zur christlichen Schule fährt. Beides soll nicht möglich sein - laut Guide. Der ist sich aber wieder mal mit PB über die Uhrzeit im unklaren. Allgemeine Verwirrung. Also: der eine Teil stellt sich an, der andere schaut sich im Mittelschiff der Geburtskirche die uralten Mosaiken an und begibt sich dann zur Katharinenkirche, die ich nicht besonders sehenswert finde, dafür aber den kleinen Kreuzgang draußen genieße.










Zwischendurch hat PB immer wieder aus der Bibel gelesen, was sich in dieser Gegend ja anbietet. Ich gebe zu, dass ich all diese Geschichten immer wieder gerne
höre.
Im Hotel Sea Net in Tel Aviv angekommen mussten wir sofort zum Essen, da uns bereits um 19.45 Uhr ein Gespräch mit Prof. Mosche Zimmermann erwartete. Ich ging todmüde zu dieser Veranstaltung und war nach 2 1/2 Stunden so wache wie selten davor. Eine eindrucksvolle Erscheinung, zudem kann er äußerst fesselnd reden. Er hatte vor ca. 20 Jahren eine Gastprofessur in Mainz. Sein Thema war "Angst vor dem Frieden". Bei Frieden weiß keine Seite, was sie erwartet - die anderen Spielchen kennen sie alle. Er ist auch der Meinung, dass es nur eine Lösung geben wird, wenn es vorher einen gewaltigen Knall gibt.
Im Hotel Sea Net in Tel Aviv angekommen mussten wir sofort zum Essen, da uns bereits um 19.45 Uhr ein Gespräch mit Prof. Mosche Zimmermann erwartete. Ich ging todmüde zu dieser Veranstaltung und war nach 2 1/2 Stunden so wache wie selten davor. Eine eindrucksvolle Erscheinung, zudem kann er äußerst fesselnd reden. Er hatte vor ca. 20 Jahren eine Gastprofessur in Mainz. Sein Thema war "Angst vor dem Frieden". Bei Frieden weiß keine Seite, was sie erwartet - die anderen Spielchen kennen sie alle. Er ist auch der Meinung, dass es nur eine Lösung geben wird, wenn es vorher einen gewaltigen Knall gibt.




7.00 wecken, Abfahrt 8.30 Uhr
Keine Aussicht aus dem Hotelfenster, dafür kann ich die Gäste im Hotel gegenüber um die luftige Frühstücksmöglichkeit beneiden.
Abfahrt nach Jaffa, neben Akko dem einzigen Hafenbecken Israels. Spaziergang durch die engen Gässchen von Alt-Jaffa, zu den Ausgrabungszonen, hin zum Platz von St. Peter, wo ich mit Peter S. und Cornelia einen Kaffee trinke - ein schönes Plätzchen zum Faulenzen. Der hl. Petrus soll dort Tabitha geheilt haben. Wie gut, dass früher so viel passiert ist, sonst hätten wir viele schöne Kirchen weniger. Vom Park aus schöner Blick auf Tel Aviv.




Aber jetzt geht es zur Deutschen Botschaft, wo wir mal wieder alles im Bus lassen sollten. Dabei hätte man so tolle Fotos aus dem 19. Stock mit blitzblanken Scheiben machen können. Der Einlass war unkompliziert: immer 5 Personen auf einmal. Frau Susanne Roth, Sozialreferentin für deutsch-israelische und deutsch-palästinensische Beziehungen wirkt sehr sympathisch und kompetent. Sie hat eine neutrale Einstellung zu allen Dingen, sonst könnte sie diesen Job nicht ausüben. Sie beantwortet alle Fragen, selbst die von Orna, die sich eine Erlaubnis zur Begleitung eingeholt hatte. PB war ziemlich sauer, aber Frau Roth beherrschte vollkommen die Situation auf die Frage, ob sie sich je ein selbstständiges Palästina vorstellen könne. Sie sieht den ganzen Konflikt eben etwas neutraler, aber mit deutschen Augen.



