Der Spaß beginnt



  • Samstag: 07.05.2016
  • 1.Wanderung Souillac nach Saint-Sozy
  • ⇔15km ⇑448m ⇓439m

Karte von © OpenStreetMap   -   Wanderübersicht von © OpenStreetMap




Bild: Ein toller Weg Wir starten um 9:10 nach einem etwas enttäuschenden Frühstück, aber mit Sonnenschein.

Zuerst geht es an der Dordogne entlang um dann bald auf die erste Causse (Hochebene) hinaufzugehen. Der Weg ist traumhaft. Die Vegetation ist durch die mageren Böden und die Kalkfelsen ganz anders als bei uns. Oben angekommen haben wir einen tollen Ausblick auf eine Dordogneschleife. Innerhalb der Schleife hat ein Bauer akurat seinen Acker in gleichmäßigen Bahnen gepflügt. Links und rechts davon sind Walnußbaumplantagen. Wir gönnen uns eine kleine Pause und geniessen die Aussicht und die Wärme. Ohne etwas Wind wäre es fast nicht auszuhalten.
Bild: Toller Ausblick auf die Dordogneschleife
Dann steht in der Wegbeschreibung, daß es ein Stück steil bergab geht um dann direkt wieder steil berauf zu gehen. Die Strecke beragab ist leicht geröllig und man muß schon sehr aufpassen, aber es geht ganz gut. Was dann kommt ist allerdings der Hammer. Eine Steigung über 100% (ja das geht) und der Untergrund besteht aus kleinen Geröllsteinchen. Man kann nur gerade den Berg hinauf; es gibt keine Möglichkeit Schleifen zu laufen. Das schafft uns! Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis wir oben sind. Wir werfen die Rucksäcke ab und fluchen wie die Rohrspatzen. So hatten wir das auch noch nicht.

Die Aussicht ist ja toll, da gibt es nix. Mittlerweile brennt die Sonne ganz gut. In einem Weiler setzen wir uns auf eine Bank und verschnaufen ein wenig. Ausserdem müssen wir uns nach Raupen absuchen. Unmengen von diesen wilden Tieren lauern an Fäden von den Bäumen hängend auf Wanderer um sie zu überfallen. Schnickt man sie falsch weg hat man einen schönen Fleck auf Shirt oder Hose.
Einfacher Klee kann so schön sein Blick auf die Dordogne Akurat - das muss man können Kalksteiwand an der Dordogne Wilder Thymian wächst überall Farne, meine Lieblingsmotive gibt es natürlich auch Für die Gegend typisches Haus Teils geht der Weg an einer Felskante entlang Marktplatz in St.Sozy Wahrscheinlich eine Behausung des verarmten Landadels
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Aber dann geht es nur noch leicht bergab Richtung St.Sozy. Der Weg verläuft an einer Bergkante entlang, den sogenanten Abris. Die Dordogne hat das weiche Kalkgestein ausgewaschen, dabei enstanden diese praktischen Felsvorsprünge in denen schon die ersten Cro-Magnon gewohnt haben.

Bild: Hotel Grangier in St.Sozy Gegen 14:00 (eigentlich waren nur 4Stunden eingeplant) kommen wir im Hotel Grangier in St.Sozy an. Mir läuft mittlerweile schon das Wasser aus den Schuhen so heiss ist es. Dummerweise haben wir keine Sandalen mit - das haben wir unterschätzt.

Wir duschen und ich mache einen kleinen Nap bevor wir ins Dorf gehen und uns ein wenig umschauen. Die Häuser hier sind nicht einfach Häuser - das sind Burgen, Schlößer oder Adelspaläste. Eins schöner als das andere. In einem Minimarkt kaufen wir uns eine Flasche Wasser mit Sprudel (das gibt es hier nicht so oft) und ein kleines Nußteilchen aus Rocamadour. Das verzehren wir morgen, da soll die Wanderung 6 Stunden dauern!

Im 12. bis 15.Jh war das Quercy zwischen Engländern und Franzosen stark umkämpft. Mittlerweile freuen sich wahrscheinlich die Franzosen, daß so viele Engländer da sind. Ohne sie und die Holländer wären viele schöne Häuser nicht in dem jetzigen Zustand. Da steckt meist sehr viel Geld drin.

Gegen Abend wollen wir einen hiesigen Aperitif trinken. Einen Vin de Noix. Wenn ich das bei wikipedia richtig verstanden habe nimmt man 40 Nüsse, 4 Liter Wein, 1 Liter Alkohol und lässt das Ganze 90 Tage ziehen. Wir sitzen vorm Hotel in der Sonne und es ist fast nicht auszuhalten so heiss ist es. Um 7, wir haben schon lange Hunger, begeben wir uns ins Restaurant. Ja, als erste aber das ist uns schnuppe. Danach kommen auch ganz schnell andere!

Das Essen gestern ist eigentlich nicht zu toppen. Heute ist es nicht schlecht, aber sehr lieblos.

Beim Rausgehen sehen wir 2 Frauen die wir gestern auch schon im Restaurant gesehen haben. Sie sind aus Weimar und haben die selbe Reise gebucht wie wir. Und sind mit dem Zug angereist. Respekt. Wir schwätzen ein wenig über den Weg heute und drehen noch eine Runde um den Block.


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